Königliche Familie von Hyrule

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Die Königsfamilie der Hylianer kann sich auf eine lange Tradition berufen. Die Herrschaft über das Königreich befindet sich seit der Gründung in ihren Händen und bereits zuvor, als Stadt Hyrule noch aus einfachen Bauernhäusern bestand, waren es ihre Vorfahren, welche die hylianischen Stämme im Norden des heutigen Landes regierten. Bestätigung erfährt ihre Linie durch nachweisbare Wurzeln im Alten Volk, Zeugnis der erhabenen Herkunft; wobei sie solche Ursprünge mit anderen, alten Adelsfamilien teilt.

Ein Geheimnis der Königsfamilie ist dabei der Fakt, dass sie tatsächlich dem Königsgeschlecht des Alten Volkes entsprungen ist. Bei seinem Untergang entkam das einzige Kind der letzten Prinzessin, eine wunderschöne Tochter mit seherischen Fähigkeiten. In ihrem Besitz befand sich ein Geschenk der Mutter: die Okarina der Zeit sowie eine archaische, goldene Lyra. Erwachsen heiratete das Mädchen – wie viele Angehörige des Alten Volkes, die insgeheim überlebt hatten – in eine einflussreiche, adelige Familie ein, die Linie der heutigen Königsfamilie.

Durch dieses Mädchen kamen sowohl die besonderen Begabungen, das fragile Äußere als auch wichtigte Erbstücke wie die Okarina und Lyra in die Familie; die außergewöhnlichen Fähigkeiten gingen später ebenso in die Linie der Shiekah ein. Über solche Details schweigt sich jedoch selbst die Familienchronik des Königshauses aus, weshalb niemand mehr die genauen Umstände kennt.

Zwar hat die Familie in den Jahrhunderten ihres Bestehens meist den Rückhalt des Volkes besessen und nie den Thron verloren, aber andere Schicksalsschläge bewältigen müssen. In den Wirren der Umsturzkriege suchte sie erstmals Unheil heim, von dem die Geschichte erzählt.

Der damalige König besaß einen Sohn und drei Töchter, für ihre Begabungen berühmt. Seine Älteste, namentlich Zelda, verlor er, da eine rivalisierende Adelsfamilie ihnen den Thron nicht gönnte und im Krieg eine Option sah, durch einen Umsturz selbst an die Macht zu gelangen. Indem sich Zelda um eine Aussöhnung zwischen den verfeindeten Völkern bemühte, zog sie den Zorn auf sich – sie fiel einem Mordanschlag der Neider zum Opfer. Zum Gedenken an sie und ihre Selbstlosigkeit gab man jeder Erstgeborenen der nächsten Generationen den Namen Zelda und mit der Zeit wurde es zur Sitte im Königshaus.

Dem König verblieben damals zwei Töchter, nur endete es nicht nach dem einen Verlust. Jener abtrünnige hylianische Weise, verantwortlich für die Kriege, begehrte die jüngste Prinzessin; während sich die Völker bekriegten, raubte und ehelichte er sie und hielt sie versteckt. Sobald der Verräter besiegt und die Gefechte beendet waren, befreite man sie, jedoch erwartete sie ein Kind und gebar darauf eine Tochter; ruhig, schön, magisch sowie seherisch begabt soll sie gewesen sein. Dieses Kind bildete die Verbindung zwischen der Königsfamilie und den künftigen Shiekah, ihren langjährigen Leibwächtern, aus der verfluchten und reumütigen Sippschaft des Weisen entstanden.

Zumindest begann mit dem Ende der Kriege ein vorläufiger Aufstieg des Königsreichs und seines Herrschergeschlechts. Die Könige des Goldenen Friedenszeitalter Hyrules gelten heute noch als ruhmreiche Herrscher und sind Maßstab für alle Thronerben. Im Vergleich zu diesen Jahrhunderten hatte die Königsfamilie in den letzten vierzig Jahren stattdessen wieder allerlei Probleme zu bewältigen. Besonders ist zu bemerken, dass die Zahl der Angehörigen drastisch gesunken ist; bestand die Familie oft etwa aus einem Dutzend Mitglieder, ist sie heute an einer Hand abzuzählen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Gebietskriege.

Damals beinhaltete das Königshaus den verwitweten König Catan V., seinen ältesten Sohn mit Frau und zwei Söhnen im Kindesalter, seinen mittleren Sohn und seine einzige Tochter – sein Zwillingspaar nämlich –, seinen jüngsten Sohn, Harkinian II., mit der neugeborenen Tochter Zelda Isilia IV. und der Ehefrau Lyviane.

Nun starb im Krieg der älteste Sohn mit seiner Gattin und den Knaben durch einen gewaltsamen Übergriff unzufriedener Bürger, der Zweitgeborene wurde tödlich vergiftet und seine Zwillingsschwester zog sich wegen der Trauer in die Isolation eines Klosters zurück; in der Öffentlichkeit ist ihr Verschwinden ein Rätsel, man tuschelte über ihren Freitod. Wohl der Gram über die Verluste und die zusätzliche Enttäuschung durch den Verrat der Shiekah kosteten dem alten König wenige Monate nach Kriegsende selbst das Leben.

Sein jüngster Sohn bestieg unterstützt von erfahrenen Beratern den Thron, mangelte es ihm an der entsprechenden Ausbildung als eigentlich Letzter in der Erbfolge. Kaum ein Jahr danach verloren wiederum Harkinian II. die Ehefrau, Zelda die Mutter. Stets versuchte Lyviane großzügig den verarmten Landesbewohnern zu helfen, vor Ort zu sein und steckte sich dadurch mit einer für sie tödlich ausgehenden Krankheit an.

Es ist ein offenes Geheimnis, die plötzlichen königlichen Pflichten und der Verlust seiner Frau haben den jungen König verbittern lassen; umso fester wurde das Band zu seiner geliebten, einzigen Tochter. Wenig verwundert daher die andauernde Skepsis seinem Schwiegersohn, dem Helden der Zeit, Link, gegenüber. Dass weitaus mehr als väterliche Eifersucht ursächlich ist, ist ein weiteres, gut gehütetes Geheimnis.

Anfangs beabsichtigte Harkinian II. seine Tochter mit einem Sohn des Vasallen Calderans zu vermählen, einem jungen Adeligen mit guter Bildung und einem angenehmen Charakter. Natürlich ein vortrefflicher Mann für seine Tochter, zugleich stärkte es das Verhältnis zwischen dem Königreich und der Provinz; für die Verlobung liefen längst alle Vorbereitungen. Die damalige Rückkehr des Helden der Zeit nach Hyrule bedachte er nicht weiter; ein Empfang zu seinen Ehren löste allerdings einige Folgen aus. Zunächst erfuhr abgesehen von Zeldas Leibwächterin, der verbliebenen Shiekah Impa, niemand von Links anhaltenden, heimlichen Besuchen bei der Prinzessin.

Erst, da diese unverheiratet ein Kind erwartete, erweckte es die Aufmerksamkeit und keinesfalls das Wohlwollen des Königs. Link nahm Zelda für einige Zeit mit sich und sie verbargen sich irgendwo im Königreich, bis ihr Vater den Wunsch des jungen Paares erlaubte. Man feierte die Hochzeit der Prinzessin Hyrules mit dem Helden der Zeit, was die Bevölkerung freudig auffasste, und sie brachte bald das erste Kind, die Tochter Zelda Aurelia, zur Welt. Dem König missfiel der unziemliche Schwiegersohn seit dieser Geschichte und man legte Wert darauf, sie zu verschweigen, weshalb sich das Volk höchstens über das etwas frühe Kommen des Kindes wunderte.

Ein Jahr nach der Geburt der zweiten Tochter, Serenia Nivienne, wurde die junge Mutter in Abwesenheit des Helden der Zeit, welcher die Hylianische Armee im Zweiten Vardelarkrieg als Kommandant begleitete, ermordet. Jene Nachricht traf den Ehemann, die Töchter, den König und das Volk. Aller Schmerz um den Verlust und die Abneigung Harkinians II. gegenüber seinem ständig verreisenden, scheinbar treulosen Schwiegersohn, den er einzig auf Anraten der Ritterschaft zum Kommandanten der Armee erhoben hatte, führten nach einem Streit mit ihm zum Ausspruch seiner Verbannung, wenngleich der König damit Ansehen verlor. Die Ermordung der Prinzessin Zelda Isilia IV. riss merklich die jüngste und tiefste Furche in das Königshaus.